Aufbau des Studiengangs
Der dreisemestrige Studiengang MSc „Governance of Risks and Resources“ ist in ein Pflichtstudium und ein Wahlpflichtstudium gegliedert und wird von einer Masterarbeit abgeschlossen:
Folgende Veranstaltungen der ersten beiden Semester sind für alle Studenten obligatorisch. Sie vermitteln das Basiswissen des Studiengangs. In ihnen nähern sich die Studierenden auch den zentralen theoretischen Fragestellungen der drei Themenfelder: Governance; Risiko; Ressourcen.
(CM01) Umwelttheorie und -politik
Das Modul Umwelttheorie und -politik (CM01)
vermittelt den Studierenden einen Überblick über aktuelle theoretische Perspektiven auf Mensch- Umwelt-Beziehungen. Die dazugehörenden Veranstaltungen befähigen zur theoretisch-konzeptionellen Diskussion von Mensch-Umwelt-Beziehungen, zur gesellschaftlichen Folgenabschätzung sich verändernder Umweltbedingungen und der Analyse der kulturellen Konstruktion von Umweltdiskursen. Das Modul führt außerdem ausführlich in die Governance-Theorie ein.
(CM02) Governance von Naturrisiken
Das Modul Governance von Naturrisiken (CM02)
lehrt die theoretischen Grundkonzepte der Risikoforschung. Ziel ist die Vermittlung von Kenntnissen wissenschaftlicher Methoden zur Abschätzung und Modellierung natürlicher Risiken, deren ökonomischen und sozialen Folgen sowie der politischen und planerischen Handlungsoptionen.
(CM03) Governance natürlicher Ressourcen
Das Modul Governance natürlicher Ressourcen (CM03)
vermittelt naturwissenschaftliche Grundkenntnisse der geographischen Verfügbarkeit von Ressourcen und vertieft Wirkungszusammenhänge ihrer Nutzung. Es vermittelt Kenntnisse über die Funktionsweise von Rohstoffmärkten und die gesellschaftliche Zuteilung der Nutzungsrechte von Ressourcen. In den Veranstaltungen eignen sich die Studierenden Fähigkeiten an, politische Strategien, die eine nachhaltige Ressourcennutzung ermöglichen, zu entwickeln.
In allen drei vorangegangenen Modulen werden natur- wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Perspektiven vereint und durch Bezüge zu methodischen Werkzeugen eine Anwendungsorientierung aufgezeigt. Die Methoden selbst werden im Pflichtmodul Forschungsmethoden (CM04)
gelehrt. Dieses Modul setzt sich aus einer Vorlesung zur Wissenschaftstheorie sowie aus zwei Übungen zusammen: eine Übung zu qualitativen Methoden der Sozialforschung und eine Übung zu quantitativen Methoden und ihrer Anwendung in Geographischen Informationssystemen. Durch die praktische Anwendung verschiedener Methoden und Analysetechniken vermittelt das Modul Fähigkeiten zur wissenschaftstheoretischen Einordnung von Forschungsarbeiten und theoretisch-konzeptionellen Ansätzen.
Zu den Pflichtmodulen gehört schließlich auch noch das Modul Forschungsseminar (CM05)
. Es wird im zweiten Semester angeboten und nimmt insofern eine zentrale Stellung ein, als es exemplarisch den Ablauf eines wissenschaftlichen Forschungsprojektes in seinen einzelnen Phasen nachzeichnet und die Kompetenz zu selbständigem und projektbezogenem Arbeiten anhand ausgewählter Fragestellungen vermittelt und so auf die Masterarbeit als letztes Pflichtmodul des Studiums vorbereitet. Die inhaltliche Annäherung an eine Fragestellung sowie die Vertiefung adäquater Methoden zu ihrer wissenschaftlichen Bearbeitung finden in Form einer Übung statt. Nach der Erarbeitung von Fragestellungen und der Wahl eines angemessenen Forschungsdesigns unter Anleitung der Dozenten folgt die selbstständige Datenerhebung im Gelände im Rahmen eines Geländepraktikums
. Anschließend werden die erhobenen Daten in Einzel- oder Gruppenarbeit ausgewertet und präsentiert.
Der Masterstudiengang erlaubt es insgesamt 30 ECTS Punkte in Wahlpflichtveranstaltungen zu erwerben. Dabei können die Studierenden aus Lehrmodulen der Masterstudiengänge Geographie der beiden chilenischen Partneruniversitäten wählen. Diese Module setzen sich aus Vorlesungen im Umfang von 6 ECTS-Punkten zusammen und sind in Form von Zwischen- und Abschlussklausuren zu bestehen.
Alle Wahlpflichtmodule zielen darauf ab, konzeptionelle Debatten zu vertiefen, fallbezogene Analysen existenter Governance-Mechanismen kennen zu lernen und anwendungsorientierte Fähigkeiten der Beurteilung von politischen und regulatorischen Maßnahmen zu erwerben.
Die fallbezogenen Inhalte des Lehrangebots können variieren. Sie beziehen sich jedoch stets auf eines der folgenden Themenfelder, die folgenden Modulen zugewiesen werden:
Modul (OP01): Nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen
mit Inhalten zum Management natürlicher Ressourcen; Schutzgebiete und Biodiversität; Nachhaltige Entwicklung.
Modul (OP02): Umwelt und Gesellschaft
mit Inhalten zu Umweltsystemen in spezifischen Räumen; Umwelt in urbanen Systemen; Angewandte Umweltpolitik und -recht.
Modul (OP03): Energie- und Wasserressourcen
mit Inhalten zu Wasserkreisläufen und Evaluierung von Wasserressourcen; Politische und soziale Aspekte der Wasserwirtschaft; Politische und soziale Aspekte der Energiewirtschaft.
Modul (OP04): Klimatische und seismische Risiken
mit Inhalten zur Geographischen Risikoforschung; Spezifische Seismische Risiken; Klimawandel und klimatische Risiken.
Mit der Masterarbeit (Modul CM06) wird eine selbst gewählte wissenschaftliche Fragestellung bearbeitet. Dabei werden die im Laufe des Studiums erlernten fachlichen und methodischen Fähigkeiten angewendet. Die Inhalte der Masterarbeit schließen an inhaltliche und methodische Schwerpunkte an, die die Studierenden im Laufe ihres Studiums entwickelt haben. Die Masterarbeit muss als eigene theoretische und/oder empirische Forschungsarbeit konzipiert sein. Sie wird abschließend im Rahmen eines Kolloquiums präsentiert und zur Diskussion gestellt.